Steine überspringen, mit Steinen bauen – das war unsere Aktionsidee in diesem Jahr: Stolpersteine überspringen und mit vielen Mosaiksteinen das Bild einer besseren, friedlicheren Welt zusammenbauen, in der weltweit die Menschenrechte als Meilensteine für gerechten Umgang miteinander aufgestellt und eingehalten werden.
Erfreulicherweise gibt es auch immer wieder Erfolge zu vermelden, oft aus Ländern, wo wir es gar nicht vermutet hätten wie Israel, Iran, Russland, Zypern, Pakistan, Türkei usw. Dabei erfahren wir von Freigelassenen, wie wichtig für sie das Wissen und Hoffen war, dass AI sich für sie einsetzt.
Speziell eingesetzt hat sich unsere Gruppe in diesem zu Ende gehenden Jahr für einzelne politische Gefangene. Wie in den vergangenen Jahren konnten wir dies tun in verschiedenen Kirchengemeinden. 13 Gottesdienste gestalteten wir unter dem Motto „Ein Stein fällt ins Wasser“. Für die politischen Gefangenen, die wir jeweils vorstellten, legten wir auf dem Altar schwere Steine ab, baten die Gemeinden um Empathie und hofften auf Freilassung der mutigen Menschen, die sich den Mund nicht verbieten ließen, hoffen auf Abschaffung von Folter, Verschwindenlassen und Todesstrafe. So erhielten wir am Ausgang jeweils reichlich Unterschriften unter unsere Petitionslisten. .
Wieder beteiligten wir uns an dem Gemeindefest der Pauluskirche in Köln-Dellbrück und hatten auch hier nicht nur traurige Nachrichten, sondern auch Erfolge zu vermelden. Denn Gefangene, für deren Freilassung sich die Gemeinde im vorigen Jahr schriftlich eingesetzt hatte, sind nun wieder bei ihren Angehörigen. Bei dem ökumenischen Gemeindefest in Köln-Ostheim (1. 9.) waren wir erstmals vertreten.
Im Mai konnte unsere Gruppensprecherin einer Bitte des WDR entsprechen, vor ehemaligen WDR-Angehörigen einen Vortrag über Anliegen und Arbeit von AI zu halten und durch eine rege Diskussion abzuschließen.
Bei dem Wirtschaftskongress einer chinesischen Delegation in der Kölner Flora waren wir mit einer kleinen Mahnwache vor Ort, wiesen auf unsere Solidarität mit den in Hongkong Streikenden hin und auf die sonstigen Menschenrechtsverletzungen in China. Während die chinesischen BesucherInnen schweigend und starren Blicks an uns vorbei dem Hauptgebäude zustrebten, erweckten wir viel Aufmerksamkeit bei den normalen, unbeteiligten BesucherInnen der Flora, mit denen wir gut ins Gespräch kamen.
Die jährliche Oktober-Aktion zum Thema Menschenrechte in der Fachhochschule für Allgemeine Verwaltung, Abt. Polizei hat sich erfreulich ausgeweitet, sodass wir nun nicht nur stundenlang am Infostand Rede und Antwort standen, sondern – unter Beteiligung des Bezirks – auch eigene Workshops anbieten konnten.
Monatlich versenden wir die „Briefe gegen das Vergessen“ per Post oder e-mail und sind unseren treuen BriefeschreiberInnen überaus dankbar dafür, dass sie trotz Portoerhöhungen in dieser Weise die Arbeit von AI aktiv unterstützen. Gerne würden wir auch noch mehr Menschen damit bedienen.
Hadwig, November 2019